Der beste Teil dieses Eintrags kommt eigentlich am Schluss, wenn ich über den heutigen Tag (gestern) berichte. Ist direkt Unterhaltung gewüscht, einfach dort beginnen.
Am Morgen in Wharangerei war ich doch recht müde, sodass es sich zog bis ich entschied, dass ich nun lang genug geschlafen hatte. Eigentlich hatte ich den Wecker auf 7 Uhr gestellt, da ich wusste, dass die Tour nach Rotorua weit sein wird. Gegen 9:30 Uhr stand ich schlussendlich auf und ging duschen. Die Duschen auf dem Campingplatz waren gut. Durch die leichte Bauweise kam der Wind allerdings überall hin – auch unter die Dusche. Dieser Umstand schmälerte mein Duscherlebnis. Draußen fing es parallel mit regnen an. Pfui. Ich rannte leicht bekleidet zurück zu meinem Camper, um mich dort fertig zu machen. Es war auch Zeit fürs Frühstück. Dies setze sich aus meinem liebgewonenen Kaffee und zwei Croissants zusammen. Draußen regnete es munter weiter und der Regen trommelte aufs Dach. Das gefiel mir gar nicht.
Kurze Zeit später war ich fertig und auch der Regen hatte aufgehört. Nun beschloss ich, meine Reise anzutreten. Die restlichen Camper, wovon ein Teil mit mir angereist war, war bereits abgereist.
Ich wollte auf dem Weg noch die dortigen Höhlen angucken, die frei zur Besichtigung stehen und nicht kontrolliert werden. Den Weg zu den Höhlen fand ich recht leicht und parkte meinen Camper nahe der Straße. Meine Idee war, dass ich in Richtung Höhle gehe und schaue, ob jemand da ist, dem ich mich anschließen konnte. Ich wollte nicht alleine in unbefestigte Höhlen steigen. Auf dem Weg sah ich allerdings niemanden. Erst am Eingang zur ersten Höhle bemerkte ich zwei Leute, die wohl in Abstand hinter mir gelaufen sein mussten. Nachdem wir auf Englisch geredet hatten und die beiden untereinander teils auf Deutsch kurz Übersetzungen austauschten, bot ich an, dass wir doch einfach Deutsch reden könnten. Kerry und Daniel (Bruder und Schwester) waren also meine Begleitung und wir gingen gemeinsam in die drei Höhlen. Dabei kamen wir ins Gepräch und es stellte sich heraus, dass Kerry auch in Köln wohnt. Daniel wohnt in Kiel und hat dort studiert. Zu dritt waren wir eine gute Truppe und gaben uns gegenseitig Tipps, wie am besten geklettert werden konnte. Das lief prima und wir waren ein gutes Team, das quatschenderweise Höhlen sichtete. Am Ende tauschten wir noch Nummern aus. Ich freue mich schon auf die Bilder, die ich noch bekommen werde. Mal sehen, ob wir uns in Neuseeland nochmals über den Weg laufen. Kerry möchte ich auf jedenfall in Köln treffen. Wir verabschiedeten uns und weiter gings.
Den Weg bis nach Rotorua schaffte ich allerdings nicht und ich wollte auch nicht ankommen, wenn es bereits dunkel ist. Was mich einiges an Zeit kostete, war die Fahrt durch Auckland. Dabei passierte es mir leider zwei Male, dass ich mich falsch einordnete und so Umwege fahren musste. In Auckland gibt es Abzweige, deren Ausfahren kilometerweit davor anfangen und dann fährt man schön 2 Meter an der Ausfahrt vorbei und einer Mauer trennt einen von der Ausfahrt, da man zuvor nur auf der zweiten Spur von rechts war.
Als es noch ca. 70 km gewesen wären, entschied ich mich für einen Zwischenstopp. Dafür suchte ich mir einen kostenfreien Platz aus. Auf dem Weg zum Platz sah ich allerdings ein Schild, dass direkt auf den dortigen See hinwies. Ich entschied mich, direkt an den See zu fahren und stellte den Camper direkt dort ab. Heute morgen fuhr ich noch kurz an dem freien Platz vorbei.
Ich hatte noch rausgefunden, dass auf meinem Weg der höhste Wasserfall der Nordinsel liegt und es dort kleinere Wanderungen gibt. Ich entschied mich also, dort vorbeizufahren und eine kleinere Wanderung zu machen. Die Entscheidung stellte sich als eine gute raus und der Wasserfall war klasse. Auch der ca. 1 1/2 stündige Marsch bis ganz nach oben, wo man den Wasserfall runterblicken kann, lohnte sich. Auf dem Weg sprang ich seit Jahren mal wieder im Flussbett von Stein zu Stein. Vor einigen Jahren beschäftigte ich mich damit stundenlang, als ich in Italien war. Ich liebe das Gefühl, von Stein zu Stein zu springen und im Sprung blitzschnell überlegen zu müssen, wo der nächste Sprung hingeht, da ich schon weiß, dass ich mit meinem Schwung weiter muss oder der nächste Stein nur ein Zwischenschritt ist. Ich lernte noch ein Pärchen kennen, welches auf springende Art und Weise den kompletten unteren Weg „gelaufen“ war.
Kurz vor Rotorua besuchte ich noch einen weiteren kleineren Wasserfall, der von vielen Kajakfahrern genutzt wird. Hier gab es einen kleinen Rundgang, den ich lief und der auch an einer kleinen Höhlen vorbeiführte. Zuvor musste ich dringend tanken.
Nach dieser kleineren Besichtigung war es Zeit, ein paar Sachen zu kaufen, da mir aufgefallen war, dass morgen Sonntag ist. Mein Ziel sollte der ortsansäßige Pack’nSave sein. Dort kaufte ich einige Kiwis, Joghurt und günstige Rinderminutensteaks, die ich mir auf dem BBQ der Campingplatzes machen wollte. Nach dem Einkaufen steuerte ich den Platz an, musste aber feststellen, dass dieser bereits ausgebucht war. Der nächste erneut und der übernächste auch. Nun ging also die Suche los, wo ich in einer Stadt meinen Camper abstellen und die Nacht verbringen kann. Ich wurde wurde quer durch die Stadt geschickt, nur um erneut keinen Platz zu finden. Ich fragte einen Wächter auf einer Verkehrsinsel, ob er mir einen Tipp habe und erfuhr, dass ich direkt auf einem Parkplatz am See parken könne. Ich fuhr also die Straße weiter und fand nicht wirlich einen Platz, wo ich hätte parken können. Dann kam auf der rechten Seite eine Möglichkei und bog ab. Als ich gerade abgebogen war, kam mir ein Mann in Lederjacke entgegen und winkte schnell, dass ich hier nicht parken könne. Dann kam er näher und deutete mir an, nach links zu fahren. Ich parkte also links von einer Art Scheune. Als ich geparkt hatte, kam der Mann erneut. Er stellte sich bei mir vor und bot mir alles mögliche an. Dabei war u.a. Drogen aller Art, Frauen, Autos, komischerweise Waschmittel (weiß Gott wofür das stand), Zeitungen, Tee etc. Ich lehnte jeweils ab und er verschwand. Dann stellte er sein Auto um und ich bemerkte, dass er wohl einige Leute im Auto sitzen haben muss. Dann kam ein zweites Auto und stellte sich auf seinen ursprünglichen Platz. Auch von dort Geräusche anderer Personen. In der Zwischenzeit kochte ich meinen Reis für mein Abendessen. Es stellte sich aber langsam ein komisches Gefühl bei mir ein und entschied mich, sobald mein Reis fertig war, das Weite zu suchen. Bestärkt wurde mein Gefühl, als der Mann sich bei mir verabschiedete und sagte, er käme später wieder, müsse nun aber in die Kirche (es war ca. 21 Uhr). Dabei hatte er eine Schachtel, auf der Pampers abgedruckt war. Ich packte zusammen und fuhr kurze Zeit später. Ich wollte dort nicht bleiben. Nun stehe ich wieder am Wasser noch ein paar Kilometer weiter. Hier fahren immer wieder vereinzelt Autos vorbei, aber damit kann ich leben. Ich bin mittlerweile ziemlich sicher, dass ich vorhin auf einer Art Straßenstrich war.
Vorhin machte ich mir dann mein Essen und aß und musste an meine Bekanntschaft deneken. Mal sehen, was an meinem jetzigen Platz noch alles passiert. Heute ist auch irgendwie eine Art fest und es fliegt reichlich Feuerwerk. Ich mache jetzt meinen Camper bereit für die Nacht.
Diesen Eintrag wird es wohl erst morgen geben.
Mal sehen, wo ich online komme….



















